Nachdem sich auf unseren ersten Aufruf hin knapp 40 Studierende gemeldet hatten, die großes Interesse an der Senegal-Reise hatten, kristallisierte sich schließlich im Laufe der Monate ein fester Kern von neun Personen heraus, die sich den Strapazen einer solchen Reise, aber auch der Möglichkeit, Neues zu lernen, unbedingt stellen wollten. Neben den inhaltlichen Vorbereitungen durchliefen alle die ärztliche Reiseberatung, ließen sich in der Folge eine Reihe von Impfungen verabreichen, nahmen die Vorschläge zur Malariaprophylaxe auf und stellten sich auf die besonderen klimatischen Bedingungen mit Temperaturen von über 40 Grad ein. Die Unterbringung der Studierenden wurde vor Ort von Amary Fall und dem Lehrer*innenkollegium organisiert und erfolgte in Gastfamilien unweit der Schule im Nachbarort von Keur Baka, in Ndoffane. Somit konnten die Studierenden voll und ganz in den senegalesischen Alltag jenseits der üblichen touristischen Pfade eintauchen und eine tolle Gastfreundschaft genießen! Sie wurden aufs Herzlichste empfangen und über den Zeitraum von vier Wochen bestens versorgt und betreut. Vielen Dank an dieser Stelle an die Gastfamilien, die sich so selbstverständlich und zugewandt unserer Studierender angenommen haben! Zwar gab es zahlreiche Herausforderungen zu überwinden, darunter anfängliche, Eingewöhnungsprobleme, kleinere Erkrankungen und eine Reihe von organisatorischen Herausforderungen und Missverständnissen. Schließlich aber wurde ein umfangreiches und spannendes Programm erstellt, bei dem die Studierenden die Schüler*innen und Lehrer*innen ganz unterschiedlich einbinden wollten.
Die Schule, der Direktor und die Lehrer*innen, ebenso unser Freund Amary Fall, der als ehemaliger Schulinspekteur noch hohe Autorität genießt, stellten hohe Erwartungen an die Studierenden, so
dass diese in den ersten Tagen stark beschäftigt waren und kaum Erholungspausen hatten. Da sie nicht nur im Unterricht assistierten, sondern auch eigene Projekte platzieren wollten, mussten
eingangs viele (auch kulturelle) Missverständnisse geklärt werden. Es ist bewundernswert, wie sich die Studierenden hierbei für ihre Interessen und die Projekte einzusetzen vermochten. Aber auch
die Schüler*innen machten begeistert mit: So kamen die Mitglieder des von einer Studentin gebildeten Chors sogar abends zu den Studierenden, um weiter gemeinsam die deutschen, französischen und
senegalesischen Lieder einzuüben.!!! Abgerundet wurde das Programm durch Besuche bei umliegenden Schulen und in der Bildungsverwaltung. Amary Fall war auch hierbei als betreuender Organisator
unermüdlich. Vielen Dank an alle Beteiligten, die dazu beigetragen haben, dass die Exkursion bleibende Erinnerung hinterlassen hat!
Ein anderes Thema, das unseren Besuch bestimmte, war die von uns unterstützte Schulkantine. Diese ist ein großer Erfolg und weckt vielfach den Wunsch jüngerer Schüler, ebenfalls partizipieren zu
dürfen. Derzeit werden etwa 225 Schüler*innen versorgt, dies kostet etwa 500 Euro pro Monat. Leider lässt unser Budget keine Erweiterung zu. Zusätzlich erschwert wird die Situation dadurch, dass
in Folge des Ukraine-Krieges Getreide und andere Grundnahrungsmittel deutlich teurer geworden sind. Auch die Brennstoffe zum Kochen (Holz und Gas) sind im Preis stark gestiegen. Wir haben deshalb
über alternative Möglichkeiten einer umweltverträglicheren, weniger gesundheitsschädlichen und kostengünstigeren Essenzubereitung recherchiert. Dabei sind wir auf das Konzept der Solarküche
gestoßen. Hierbei wird mit Hilfe der Sonnenstrahlung, die in einem Hohlspiegel gebündelt wird, direkt Wärme zum Kochen erzeugt. Diese Art des Kochens hat eine Reihe von Vorteilen (z.B. keine
CO2-Emission, keine giftigen Abgase, keine Energiekosten), aber auch Nachteilen (so kann z.B. nur im Freien gekocht werden und nur, wenn die Sonne scheint). Vor allem ist aber auch die
Frage der Akzeptanz von Bedeutung, d.h., ob die Köchinnen mit dieser sehr technologischen Veränderung der Kochgewohnheiten umgehen können und wollen. Eine praktikablere Lösung könnten
die sogenannte Ofentechnologie Save80 darstellen. https://www.atmosfair.de/de/save80/
Mit Hilfe dieses in Afrika hergestellten Produktes können bis zu 80% an Energie (und Kosten) eingespart werden, ohne dass die Köchinnen sich auf neue Zubereitungsmethoden umstellen müssten. Es
bleibt zu erkunden, inwieweit diese Technologie auch für eine größere Schulkantine geeignet wäre. Eine einmalige Investition, für die wir sicher auch Fördergelder gewinnen könnten, würde es
ermöglichen, mittelfristig mehr Schülerinnen in der Kantine zu versorgen. Wir bleiben am Thema dran…